Zusammen mit der dritten Klasse der Freie Waldorfschule Filstal, haben sich unsere Drittklässler auf den Weg nach Steinheim am Albuch gemacht, um dort im Rahmen der Handwerker Epoche hautnah etwas über das Köhlerhandwerk zu lernen. Es war das erste Mal für die Kinder, mit der Klasse über Nacht unterwegs zu sein. Dem entsprechend war die Aufregung auch groß. Nach dem Ankommen bauten wir als Erstes die Zelte auf und der Köhler, Marcel, erklärte den Kindern den Ablauf des Köhlerns und welche Regeln zu beachten sind. Danach machten sich die Kinder gleich an die Arbeit. Erst sammelten die Kinder Holz und legten es auf den Meilerplatz in einem Kreis auf. Die SchülerInnen wurden in acht Gruppen eingeteilt, die jeweils für einen Meiler zuständig waren. Kinder mit der sichersten Hand duften einen langen Stock halten, um den viele kleinere Holzstücke angelehnt wurden. Als das Ganze stabiler wurde, entfernte Marcel die Stöcke aus der Mitte, so dass ein Haufen, der Meiler, entstand. Darauf wurde Heu gelegt und der Meiler wurde mit der Erde luftdicht zugedeckt. Oben auf dem Meiler zündeten wir mit dem Papier ein Feuer an und die Öffnung wurde verschlossen. Während dieser Zeit grillten die Erwachsenen leckere Würstchen und Maiskolben, die wir dann mit viel Vergnügen verspeisten. Nach dem Essen bekamen unsere Meiler einen Schornstein, indem wir eine Tonne ohne Boden auf die Meiler platzierten. Immer wieder hatten Kinder freie Zeit zur Verfügung und der umliegende Wald lud zum Spielen ein. Spät in der Nacht brachen wir zu einer Wanderung auf. Günstige Witterung und viel Glück ermöglichten es den Nachtwanderern, viele „fliegende Taschenlampen“, Glühwürmchen, zu beobachten und damit ein tolles Naturspiel zu erleben. Zurück angekommen bezogen wir unsere Zelte und ganz erschöpft schliefen wir ein. Am nächsten Tag nach dem ausgiebigen Frühstück, ging es weiter mit der Arbeit. Die Kamine wurden von den Meilern abgenommen und die ganze Holzkohle eingesammelt und mit Wasser abgelöscht. Nachdem sie ausgekühlt war, befüllte sie Marcel in einzelne Papiertüten und verteilte sie an alle Beteiligte. Langsam begannen wir aufzuräumen und zu packen und völlig erschöpft, aber voller toller Erlebnisse, machten wir uns auf den Weg zurück ins Institut.
Guten Tag, ihr lieben Menschen, am Institut Eckwälden! Groß und Klein!
Heute (am 22. Juni, zur Johannizeit) haben wir Honig geschleudert!! Stellt euch vor: Drei Eimer voll goldenem Honig haben wir aus zwei Völkern geborgen! Den Bienlein vorher einen Segen und unseren Dank gegeben, da wir sie einer großen Menge ihrer Mühen und Freuden beraubt haben.
Ich stelle mir das immer so vor: Den ganzen Sommer ernte ich Beeren und Früchte und koche sie ein, mache Saft und Sirup, trockne Tees und sammle für den Winter, was der Sommer schenkt. Und dann steht plötzlich jemand an der Türe, frägt nicht mal und rennt an mir mit einem Trupp vorbei in den Keller, um fast alles, was da sorgfältig eingelagert ist, fraglos und selbstverständlich mitzunehmen. – Die Bienen haben mich heute, trotz Schutz, mehr als 10-mal gestochen. Ich verstehe sie!
Die Mädels, die so fleißig ohne einen einzigen Fehltag ihrem inneren Auftrag gefolgt sind, und, nachdem sie als junge Bienen eine Reihe von Aufgaben im Bienenstock übernommen haben, nun zur Sammelbiene geworden sind, sind täglich hinaus in die weiten Auen geflogen, vom ersten Sonnenstrahl bis zum allerletzten, und haben unermüdlich abertausende von Blüten besucht! Und sich ihren Wintervorrat angesammelt. Und dann kommt der Mensch, seit tausenden von Jahren, und nimmt sich von dieser Fülle. Jedes Mal bin ich damit beschäftigt, was wir da tun. Und jedes Mal, wenn ich es lange genug bewegt habe, kommt der heilsame Gedanke, dass wir alle miteinander verbunden sind und es zum Segen ist, wenn wir unsere Gaben miteinander teilen. Teilen! Was aber können wir den Bienen geben, welche Gaben haben wir Menschen? Mir fällt da sofort die Dankbarkeit ein: Wusstet Ihr, dass ein Bienlein in seinem ganzen Leben einen Teelöffel Honig herstellt? EIN Teelöffel = EIN Bienenleben! Da kann man ganz ehrfürchtig und demütig werden, wenn die Milch oder der Tee von einem Löffel Honig versüßt werden……findet ihr nicht auch? Und auf einmal sind wir ganz anders miteinander verbunden!
So haben wir heute den Honig geerntet, in dieser Dankbarkeit und Freude über die Bienen, die wir hier in der Gärtnerei hegen und pflegen.
Später, in der Mittagspause, sah ich Kinder, die mit mir und Frau Bockelmann den Honig ernten durften, bei den Bienen stehen bleiben. Ihr Blick und ihr stilles Gespräch strahlten eben jene Dankbarkeit und Verbundenheit aus.
Der Honig schenkt uns aber nicht nur die Süße. Wenn der Honig aus den geöffneten Waben tropft, sieht er wie flüssiges Gold aus. Ich lasse mich inspirieren: Gold steht für Reichtum, Stärke, Weisheit und Ewigkeit. Geheimnisvoll birgt der zu Honig verwandelte Nektar das Sonnenlicht, die Sternenkräfte, die elementaren Kräfte, und, nicht zu vergessen: die sozialen Kräfte des Bienenwesens und der Bienengemeinschaft, die treu ihrem Ich, der Königin folgt. Und schauen wir genau hin, dann spüren wir sogar auch den Engel der Bienen, der mit seiner Weisheit, Güte, Kraft und Barmherzigkeit die Bienen und ihre heilsamen Taten begleitet. So mag ich es sehen und euch meinen Blick anbieten. Den Honig, das flüssige Gold, das wir dann in Händen halten, ist wie ein Bild für all diese wundersamen Kräfte, die uns durch die Biene geschenkt werden. Erst recht, wenn wir das Sonnenlicht hindurchscheinen lassen……
Und noch etwas gibt es zu berichten: Von unsren emsigen Bienen haben wir Nachwuchs bekommen! Zuerst haben wir drei neue Ablegervölker gebildet, die im Moment in Kirchheim stehen und dort zu großen Völkern heranwachsen. Später im Jahr kommen sie wieder nach Eckwälden. Vor den Pfingstferien ist dann ein wunderbarer großer Schwarm aus unserem allerersten Volk ausgeflogen. Was für ein Ereignis!!! Mit vereinten Kräften haben wir ihn bei der Gärtnerei in einem Quittenbaum eingefangen und ihn in sein neues Zuhause eingepflegt.
Dieses kraftvolle neue Volk steht nun hinter dem Gaskessel neben dem Bienengärtchen und strahlt eine lichtvolle Stärke aus. Ihr könnt gerne mal vorbeikommen und hinter den Gaskessel gehen. Sie sind ganz friedlich!