Tiergestütze Pädagogik

Unsere Schafe im Institut

Unsere Schafe leben schon lange im Institut. Bisher hatte Herr Pucher sie in seiner Obhut. Seit dem letzten Sommer hat er sie mir abgegeben, da er sie aus Altersgründen nicht mehr richtig versorgen kann.

Es ist vielen Kolleginnen und auch der Heimleitung ein Anliegen, dass die Kinder und Jugendlichen in der Gärtnerei auch mit Tieren arbeiten können. So habe ich versucht, einige Kinder mit den Schafen ins Benehmen zu setzen. Da das viel Arbeit ist, müssen wir uns in der Gärtnerei immer gut abstimmen, damit auch die Arbeit im Park und auf den Feldern nicht zu kurz kommt.

Auf den Fotos sieht man die erste Klasse bei einem Schafspaziergang (andere Klassen und Gruppen machen das auch regelmäßig): Einige gehen vorneweg und rufen: „Komm sie!“. Alle anderen gehen hintendrein und rufen: „Hopp, hopp!“. Wir laufen durch den Park in dem die Institutsgebäude stehen. Dort angekommen werden den Schafen Delikatessen angeboten, wie Möhren oder Brotkrumen (von Herrn Pucher in Stücke geschnitten). Meistens gehen wir viel weiter: am Staibacker vorbei bis zum Bach. Anschließend, werden die Schafe wieder zurück in den Stall oder auf eine Weide geführt.

Für die Kinder ist der Schafspaziergang wichtig: Viele Kinder können die kleine Herde von fünf Schafen alleine vorne führen. So umsichtig sind sie, und so anhänglich an die Menschen sind unsere Schafe mittlerweile geworden. Die meisten Kinder trauen sich den Schafen mit der Hand etwas zu Fressen zu geben. Jedes lernt dabei etwas: Scheue Kinder erfahren, dass sie eine Herde wirklich führen oder vor sich her treiben können. Manche Vorlaute merken, dass sie beim Führen der Herde plötzlich ganz leise sind und die Schafe ihnen gar nicht nach folgen, wenn sie nicht mit deutlicher Stimme rufen.

Andere merken, dass sie die Herde zerstreuen, wenn sie nicht auf die Tiere achtgeben und einfach von hinten in die Herde hineinlaufen. Wieder andere müssen achten, dass sie nicht mit zu ruckartigen Bewegungen die Tiere erschrecken. Nie tun die Schafe jemandem etwas zu Leide. Sie kommen her und lassen sich streicheln. Manche Kinder haben Angst, dass sie beim Füttern gebissen werden. Dann gehen sie rückwärts aber das Schaf rückt nach. So bekommen sie mit, dass das Schaf immer gieriger wird. Zum Glück, sind die Erwachsenen dabei, die zeigen können: Es ist wichtig, mit klarer Geste dem Schaf etwas anzubieten, in dem Vertrauen, dass es das Futter nimmt, aber nicht die Hand beißt.

Die Schafe sind so geduldig, dass ich schon kleine Kinder für einige Minuten auf ihren Rücken legen konnte und sie still standen. Die Kinder erzählen, dass es sehr schön sei, auf dem dicken, warmen Fell zu liegen.

Die Schafe sind wichtig für das Institut. Sie „mähen“ den Rasen und geben wertvollen Mist für den Ackerbau.

Sie wollen versorgt werden. Am Wochenende und in den Ferien gibt es bis jetzt immer Erzieher und auch Lehrer, welche die Versorgung der Schafe verantworten und Jugendliche, welche sie füttern und hinausbringen.

Dafür ist an dieser Stelle ein herzlicher Dank ausgesprochen! Dank auch an diejenigen Kollegen, welche sich mit mir Gedanken über die Vorgänge zwischen Mensch und Tier im heilpädagogischen Zusammenhang machen.

 

Es sind übers Jahr auch besondere Einsätze durchzuführen, damit es den Schafen gut geht: Der Stall muss ausgemistet werden, ab Mitte Mai werden die Schafe durch mich von Hand geschoren. Die Wolle wird dann von Frau Field gewaschen, kardiert; sie wird weiter verarbeitet. Im Juni und August wird das Heu für die Schafe gemacht.

Zum Schluss hoffe ich, dass es den Schafen im Institut weiterhin gut geht.

Lukas Loch

Impressionen aus unserem neuen Unterrichtsfach Mensch und Natur